Wöchentliches Idyll in Jerusalem

Den nachfolgenden Bericht habe ich der Zeitschrift von Freunden aus Jerusalem entnommen. Der Name des Autors ist mir bekannt – ich möchte ihn hier aus Gründen der Sicherheit jedoch nicht nennen und bitte darum um Verständnis!_________________________________________________

„Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen“ (Jes. 55,12).

Vor Beginn des biblischen Schabbats Freitagnachmittags zündet meine Frau Kerzen an, und dann gehe ich mit meinen Kindern in Jerusalem zur nahe gelegenen Synagoge. Auf der ruhigen Straße fährt kein Auto, jüdische Läden sind geschlossen. Die Luft ist erfüllt mit Jubelgesängen chassidischer Musik, mit Worten der Heiligen Schrift, die durchs Tal schallen. Wahrlich, die ganze Erde freut sich am Beginn des Ruhetages. Der Gottesdienst selbst gleicht eigentlich mehr einem Hauskreis. 20 oder 30 Männer, in festlichen Schabbat-Anzügen, versammeln sich zum Gebet, singen Lobpreis und Psalmen, wie dies seit Generationen üblich ist. Bereits seit Jahren leiten meine 3 Söhne die Gebete und wählen die Melodien der Hymnen. Wenn wir heimkommen, segne ich die Kinder, und unsere Familienzeit erreicht ihren wöchentlichen Höhepunkt, wenn 24 Stunden Ruhe in unsere Welt einkehrt. Es ist ein friedlicher, irdischer Vorgeschmack des Himmels.

WO IST DER FRIEDE? Mit diesem Bild im Hinterkopf hört man nur ungern, dass letztes Jahr 235 Grad- und Kassam-Raketen und Mörsergranaten vom Gazastreifen auf israelische Städte, Dörfer und Farmen abgefeuert wurden, weitere 20 in den ersten 2 Wochen dieses Jahres. Woche für Woche werden entlang des Sicherheitszauns und an Checkpoints Sprengstoffschmuggel und Attentatsversuche von der israelischen Armee vereitelt. Die Hamas aus Gaza, als terroristischer Erfüllungsgehilfe des Iran, ihrem Förderer, ist gemäß ihrer Charta wild entschlossen, Israel und die Juden zu vernichten. Die Hisballah im Libanon, ein weiterer terroristischer Erfüllungsgehilfe des Iran, widmet sich dem Ruin Israels und steht zur vollständigen Übernahme eines Landes bereit, das seit Jahrzehnten Opfer von Gewalt ist.

Hohe Arbeitslosigkeit, Analphabetismus von 40 % und mehr, steigende Lebensmittelpreise und korrupte Diktaturen sind Zündstoff in der arabischen Welt und können gemeinsam Regime umstürzen und fundamentalistische islamische Kräfte erstarken lassen. (Wie lange noch, bis man Israel die Schuld gibt?) Der regionale Umbruch, der in Tunesien begann, hat auch Ägypten erreicht. Die Revolution des Volkes könnte in den kommenden Wochen und Monaten islamistische Bewegungen, wie die Muslimbruderschaft, an die Macht bringen. Gelingt das, hat diese schon angekündigt, die Gaslieferungen nach Israel zu stoppen, das ägyptisch-israelische Friedensabkommen zu zerreißen und gewarnt, man solle sich auf einen Krieg vorbereiten. Auch in Jordanien könnten die Proteste eskalieren und die Herrschaft von Beduinenkönig Abdullah gefährden. Die Beduinen sind in der Minderzahl (Verhältnis 1:3) im Vergleich zu den palästinensischen Arabern, deren nationalistische Ansprüche vom Militär unterdrückt werden.

Nun hat der Iran angekündigt, er werde für eine 1-Jahres-Mission eine Flotte von Kriegsschiffen, inklusive eines Zerstörers, zum Roten und zum Mittelmeer schicken (Fars News Agency [Iran], 23.01.11). Der iranische Marine-Kommandeur Konteradmiral Habibollah Sayyari sagte, die „iranische MarinePräsenz in … internationalen Gewässern sei Teil von Teherans Strategie zur Verteidigung seiner Interessen im Ausland“ offensichtlich inklusive der Hamas und der Hisballah.

Mit seinen Nuklear-Ambitionen in vollem Gange (trotz einer Verzögerung durch Stuxnet, eine Schadsoftware, die 63.000 Computer infizierte) könne der Iran binnen 2 Jahren eine Atombombe bauen, die „nicht in Form eines Wurfgeschosses kommen müsse“, da sie anderweitig verbreitet werden könne, so der israelische Generalmajor Aviv Kochavi, Leiter der Geheimdienst-Abteilung, am 25.01. „Der Nahe Osten bewegt sich auf eine extreme Islamisierung zu, verbunden mit einem abnehmenden Interesse, Vereinbarungen zu treffen,“ erklärt Kochavi.

Syrien besitzt das größte chemische Waffenarsenal im Nahen Osten und stärkt seine Verbindungen mit der Achse des Bösen. Dabei zieht es den Überläufer vom Westen, die Türkei, mit rein. „Der Waffentransport von Syrien an die Hisballah im Libanon geht jetzt wie am laufenden Band“, sagt Kochavi. Von allen Seiten ist Israel Bedrohungen ausgesetzt. Es ist umgeben von einer mit Wut erfüllten Welt, die einem Pulverfass gleicht, das jederzeit explodieren kann.

IST ISRAELS FRIEDENSPARTHER URERLEBENSFÄHIG? In Judäa and Samarien (sowie in den östlichen Teilen Jerusalems) sind gewaltsame Ausschreitungen und Steinewerfen an der Tagesordnung. Die Hamas ist mit der Rekrutierung von Mitgliedern und der Aufstockung von Waffen deutlich auf dem Vormarsch. Es ist allgemein bekannt, dass Mahmoud Abbas, würde die israelische Armee nicht für Sicherheit sorgen, bereits vor Monaten abgesetzt worden wäre. Damit ein Staat von der UN anerkannt wird, muss er unter anderem anerkannte Grenzen kontrollieren sowie eine funktionierende Regierung und Wirtschaft haben. Obwohl diese Dinge nicht existieren, beeilen sich südamerikanische Staaten (jetzt auch Zypern), die brüchige Palästinensische Autonomiebehörde (PA) anzuerkennen, oder mindestens ihren diplomatischen Status aufzuwerten (wie Irland es tat). Sie unterminieren damit ein verhandeltes Abkommen, schaffen Fakten auf einer Ebene, wo es keine Grundlage gibt. Folglich sieht Abbas keine Notwendigkeit, mit Israel zu verhandeln. Die Welt gibt ihm doch, was er will – umsonst.

Die PA hat eine illegitime Regierung, zweifelhafte Grenzen und wird doch mit Geld überschüttet. Wie kommt das? Sicher finden sich auch wirtschaftliche Erfolge, aber 60 % des BSP sind ausländische Hilfe von den USA, der UN, der EU und der Weltbank, ca. US$ 4 Mrd. pro Jahr, ein 6-facher Anstieg seit 2000. Diese Mittel fließen in die „fortwährende Schaffung von ‚Regierungsinstitutionen‘ statt in den Ausbau von Infrastruktur, Industrie und menschlichem Kapital“, so die Wirtschaftsexperten Eyal Ofer und Adam Roiter. Ohne diese Finanzierung würde die PA, die über keinen Industriesektor verfügt, nicht bestehen können. „Die Spenden erhalten die Regierungspartei, bauen aber nicht die Wirtschaft auf“, so Roiter. „Die Finanzen fließen in die Säckel bürokratischer Funktionäre und den riesigen Verwaltungsapparat, der sich hauptsächlich mit Budgetzuordnung und Auftreiben der Finanzen beschäftigt“, fügt er hinzu. Der Wirtschaftssektor ist im Stillstand (www.ynetnews.com, 16.01.11).

BEREITS EIN EINZIGER JUDE IST EIN FRIEDENSMINDERNIS Wenn die Wirtschaft der PA ein Bluff ist, hat dies der Dreistigkeit ihrer Politik keinen Abbruch getan. Ihr Widerstand gegen das Wachstum der jüdischen Siedlungen in Judäa und Samarien ist noch heftiger, seit die Obama-Regierung dies zum Thema gemacht hat. Laut Abbas ist es keinem Juden gestattet, dort zu bauen oder zu bleiben, wenn „Palästina“ ausgerufen wird. „Wir werden keinen einzigen Israeli dort dulden“, erklärte Abbas gegenüber Reporten in Ramallah am 1. Weihnachtstag (Jerusalem Post, 25.12.10).

Wie ironisch mutet da die Verfügung des israelischen Obersten Gerichtshofs an, dass Araber überall in Israel leben, Land kaufen und bauen können (einer davon ist mein Nachbar), doch bei der PA (mit voller Rückendeckung der EU, UN und den USA) gilt bereits die Gegenwart eines einzigen Juden im Osten Jerusalems oder in Judäa und Samarien als illegal. Verstehen wir, was das impliziert? Ein künftiges Palästina muss judenrein sein! Juden, die im Osten Jerusalems legal gekauften oder legal gebauten Häusern und Hotels wohnen, sind verboten! In ganz Europa wurde Juden vor 70jahren gesagt, sie sollten heim nach Palästina gehen. Heute wird ihnen gesagt, sie sollen aus jerusalem verschwinden.

BIBLISCHE GESCHICHTE WIRD UMGESCHRIEBEN Um die ethnische Säuberung des Heiligen Landes gründlicher zu betreiben, werden jüdische Stätten umbenannt. Rachels Grab, nördlich von Bethlehem, ist seit jahrtausenden als das Grab der biblischen Matriarchalin der Israeliten bekannt – sogar in der arabischen Geschichte. 1622 hat der arabische Historiker Mujir al-Din Rachels Grab als jüdische Stätte identifiziert. 1830 und 1831 wurde die Stätte gemäß königlichen Dekreten von den türkischen Osmanen als jüdische heilige Stätte anerkannt. Seit 1996 jedoch heißt es nicht länger „Rachels Kuppel“, sondern wurde umbenannt in „Bilal-ibn-Rabah-Moschee.“ Der äthiopische ibn Rabah ist in Damaskus begraben, doch die antijüdische Propaganda hält an.

Zudem verzerren die Palästinenser seit Jahren die Historie auch des Neuen Testaments, indem sie behaupten, Jesus war ein Palästinenser, nicht Jude. Nach den Evangelien war Jesus jedoch im „jüdischen Lande“ geboren. Die Bezeichnung Palästina wurde dortselbst erst seit 135 n. Chr. durch den römischen Kaiser Hadrian eingeführt.

WAS SIND WEITREICHENDE ZUGESTÄNDNISSE WERT? Berichten von Ende Januar zufolge, die wie eine Bombe einschlugen, seien palästinensische Unterhändler in den letzten Jahren bereit gewesen, ihre Ansprüche auf den größten Teil Jerusalems und die Hälfte der „Westbank“ aufzugeben, ferner willig gewesen, während nur 10 Jahren die Rückkehr von je 10.000 Flüchtlingen pro Jahr nach Israel zu akzeptieren. Die Berichte beschrieben auch eine weitreichende Zusammenarbeit der PA mit Israel bei Sicherheitsangelegenheiten.

Dies rief eine Welle der Empörung bei palästinensischen Arabern und in der arabischen Welt gegen Abbas und sein Regime hervor. Paradoxerweise hat Abbas selbst sich stets geweigert, israelische Friedensangebote anzunehmen (egal, was seine Unterhändler anboten) oder das „Recht auf Rückkehr von bis zu 5 Millionen palästinensischen Flüchtlingen“ (sic!) nach Israel aufzugeben. Dies ist ein unstrittiger Beweis, dass er keinerlei Absichten hat, Frieden mit Israel zu schließen. Damit geht seine ständige Weigerung einher, Israel als „jüdischen Staat“ anzuerkennen.

Ungeachtet dessen hat die brodelnde, linksgerichtete Presse sich in die Auseinandersetzung eingemischt und die PA als „schwach“ und „feige“ bei den Verhandlungen mit Israel bezeichnet (Guardian [UK], 23.01.11). Die Linke, ebenso sehr Hardliner gegenüber Israel wie die palästinensisch-arabischen Massen, widersetzt sich bis aufs Blut.

Israel, als Zeuge der allgemeinen Reaktionen, wird damit grell an die Brüchigkeit eines künftigen Friedensabkommens auf dem Papier erinnert: Ein solches kann schlicht nicht in die Praxis umgesetzt werden.

Der frühere Nahost-Gesandte von Präsident Bill Clinton, der Botschafter Richard Holbrooke, erinnerte das US-islamische Weltforum in Doha, Katar, im April 2005: „Zweieinhalb Generationen von Arabern sind mit Lehrbüchern aufgewachsen, die Israel nicht zeigen … Solch eine konstante Verneinung der Realität an der Basis ist ein Haupthindernis für jegliche friedliche Beilegung des Konflikts“ (Jerusalem Post, 12.01.11).

Dasselbe im Westen: Der bekannte französische Intellektuelle und Historiker, PierreAndre~ Taguieff, Autor von La Nouvelle Propagande Anti-Juive (Die neue antijüdische Propaganda, 2010) besteht darauf, die neue, radikal antizionistische Tendenz sei nicht mehr länger nur der politischen Linken vorbehalten. Sie vermischt Zionismus und Nazismus und „legitimiert den rassistischen Plan für die Vernichtung Israels.“ Fener warnt Taguieff, der Antizionismus sei die einzige „rassistische Ideologie, die heutzutage nicht nur legitim, sondern auch intellektuell respektiert sei“ bei der Akademikerelite, Regierungen und in der Wirtschaft (Jerusalem Post, 24.01.11).

Israel ist schlicht die Ursache allen Weltübels – in der muslimischen Welt, bei linksgerichteten Extremisten und Regierungen, die nach Geschäften mit arabischen Staaten schielen. Sie sprechen Israel das Recht zur Selbstverteidigung bei Angriffen ab, beschuldigen Israel zu Unrecht, Land zu stehlen und sprechen Israel zunehmend das Existenzrecht ab. Dies wird schnell zum Mainstream-Denken.

UND DOCH WIRD ISRAEL SICHER WOHNEN Für das jüdische Volk gibt es einen Trost, denn die Rückkehr zu unserem uralten Land Israel ist ein absoluter Akt der Liebe Gottes. Er hat es nicht dahin gebracht, um es leiden zu lassen. Er wird die Seinen beschützen. Der Prophet Hesekiel verkündete: „Wenn ich das Haus Israel wieder versammeln werde von den Völkern, dahin sie zerstreut sind, so will ich vor den Heiden an ihnen erzeigen, dass ich heilig bin. Und sie sollen wohnen in ihrem Lande, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe. Und sollen sicher darin wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen; ja, sicher sollen sie wohnen, wenn ich das Recht gehen lasse über alte ihre Feinde um und um, und sollen erfahren, dass ich der Herr, ihr Gott bin“ (28, 25-26). Mit einer solch großartigen Verheißung von Frieden ist es klar, warum Israel sich über jeden Schabbat freut, ein Vorgeschmack des Himmels.

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