Brief an den Minister für wirschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Dirk Niebel

Sehr geehrter Herr Doktor Niebel,

dem nachfolgenden Kommentar können Sie meine Stellungnahme zu Ihren Äußerungen während Ihres Aufenthalts in Israel entnehmen. Ich bin zu tiefst in Sorge bezüglich der zunehmenden Ausübung von Druck auf die Regierung Israels durch die deutsche Regierung und protestiere hier aufs aller schärfste gegen ihren unerträglichen Zynismus! Alles weitere s.u.

Mit freundlichen Grüßen  …………….

Antwort zum Bericht auf „SpiegelONLINE vom 20.Juni 2010: „Dirk Niebels Nahost-Eklat – Der Möchtegern – Blockadebrecher“

(zur Information an die Abgeordneten – siehe weiter unten und,Bundeskanzlerin Merkel, Außenminister Westerwelle)

Vorab: das Bedauern über den Ausspruch „es ist fünf vor zwölf“ (ARD-Tagesthemen, 21.06.) reicht bei weitem nicht aus!

Der Ausspruch: Die Verweigerung ist kein Zeichen von Stärke sondern eher ein Beleg von unausgesprochener Angst“ ist an Zynimus nicht zu überbieten!

Inwieweit sich deutsche Parlamentarier auf die Seite Niebels „geschlagen“ haben, wird wohl im Dunkeln verborgen bleiben. Einige haben sich jedoch „geoutet“!, wie ich meiner Tageszeitung (Mo 21.06.) und dem Spiegel-Online Bericht (s.o.) entnehmen konnte. Ihnen  geht dieses Schreiben zur Information zu, denn Sie zeigen sich in ihren Äußerungen zum Thema klar auf der Linie Niebels:

Dr. Andreas Schockenhoff – (CDU / Wolfgang Gehrcke – (Die LINKE) / Ruprecht Polenz – (CDU) Dr. Gernot Erler – (SPD) Kerstin Müller – (GRÜNE)

Allein der o.g. Wortlaut treibt dem Kenner der Lage in der Israel sich befindet mehr als nur die Zornesröte ins Gesicht. Herr Niebel hat keine Ahnung wovon er da spricht! Er hat nicht innerhalb von eineinhalb Stunden drei Katjuscha-Angriffe in Sderot erlebt. Er musste sich nicht vor lauter Angst an die Steinmauer eines Sderoter Vorgartens pressen und mit Schrecken den Einschlag in der Stadt hören um gleich darauf in einem Restaurant mit den dort Abwesenden einen Sicherheitsraum aufzusuchen und wenig später, wieder auf der Straße, einen Sicherheitsbunker an einer Straßenecke mit verstörten Israelis teilen. Mir ist das zu Teil geworden im Oktober 2008 – bei einem Besuch in Sderot.

Der Entwicklungsminister Dirk Niebel täte gut daran, sich zu entschuldigen für diese völlig unqualifizierten und von „Null“-Sensibilität geprägten Wortausbrüche gegenüber den zum Teil körperlich und seelisch schwerst Traumatisierten in Sderot (Aschkelon und anderen israelischen Ortschaften rund um den Gazastreifen)  – vor allem den Kindern – und bei denen, die ihre Wohnungen und Häuser verloren haben durch jahrelangen Beschuss mit tausenden Raketen aus dem Regierungsbereich der Hamas – nach dem Israel 2005 den Gazastreifen verlassen hat!

Für die verbalen Angriffe Dirk Niebels gegen Israels Verweigerung, ihn in den Gaza-Streifen einreisen zu lassen fehlt jegliches Verständnis!

Als die Evangelische Akadamie Bad Boll zu einem Gespräch mit Hamas und Fatah-Sprechern für den 10.Juni 2010 eingeladen hatte,  wurde denen von der Bundesregierung ein Einreisevisum verweigert! Die Stuttgarter DIG-Gruppe hatte zu einer Protest-Aktion in Bad Boll gegen diese Einladung generell aufgerufen!

Herr Niebel, stellvertretender Vorsitzender des DIG, führt Israel in einer Art und Weise vor, die es ihm nur sehr schwer abnehmen lässt, ein ehrlicher Freund Israels zu sein! Was sagt denn die DIG selbst zu derartig ungebremsten  Worthämmern seines stellvertretenden Vorstandsmitglieds? Ohne überzeugende Zurücknahme und Entschuldigung seiner Anschuldigungen und Unterstellungen gegenüber der Regierung Israels muss die Glaubwürdigkeit Dirk Niebels „als Freund Israels“ in Frage gestellt werden!

Dr. Niebel hat gewusst, dass Israel der Hamas es nicht zu kommen lassen wird mit einem Besuch Herrn Niebels „punkten“ zu können. Es wäre weitaus passender, wenn Herr Niebel sich so „lautstark vor der Weltöffentlichkeit“ dazu aufmachen würde, von der Hamas das uneingeschränkte Existenzrecht Israels als Jüdischen Staat und die Freigabe von Gilad Shalit zu fordern, anstatt beleidigt seiner Wut mit unerhörter Anklage gegen Israel Ausdruck zugeben, weil Israel ihm aus mehr als gutem Grund „den Einzug nach Gaza“ verweigert hat.

Schalom – AhuvaIsrael

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