Wachsende Unterstützung für den ersten christlichen Holocaust-Gedenktag in Europa
Brüssel, 9. Januar 2007 – Für den ersten christlichen Holocaust-Gedenktag gibt es unter Kirchen- und Gemeindeleitern in Europa wachsende Unterstützung. Das Ziel der neuen Initiative ist es, Kirchgänger in Europa an die Fakten über den Holocaust zu einem Zeitpunkt zu erinnern, an dem die Holocaust-Leugnung immer mehr Akzeptanz in Europa gewinnt.
Die Idee eines Holocaust-Gedenktages am 27. Januar – dem Tag, an dem das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit wurde – kam zuerst vom Europäischen Parlament im Jahre 2000 und wurde 2005 auch von den Vereinten Nationen (UN) übernommen. Die meisten Kirchen beteiligten sich allerdings nicht aktiv an den Gedenkveranstaltungen dieses Tages.
Darum haben zahlreiche Kirchen- und Gemeindeleiter in Europa beschlossen, den Gedenktag in ihrem Sonntags-Gottesdienst am 28. Januar, einen Tag nach dem von der EU und der UN offiziell geförderten Holocaust-Tag, hervorzuheben. Obwohl dieses das erste Jahr ist, in dem eine solche gesamt-europäische Initiative organisiert worden ist, haben sich schon Kirchen und Gemeinden angeschlossen – von Griechenland im Süden bis Finnland im Norden, von Irland in Westen bis in die westliche Ukraine im Osten, um der Opfer des Holocaust zu gedenken.
Unter den an der Initiative beteiligten Kirchen- und Gemeindeleitern findet man sowohl traditionelle Protestanten wie auch freikirchliche Charismatiker, katholische Repräsentanten wie auch Pastoren von kleinen Gemeinden und – höchst bemerkenswert – auch Leiter von örtlichen arabischen Kirchen in Europa.
Durch das Einbeziehen von Gedenk-Elementen in den regulären Sonntags-Gottesdienst am 28. Januar mobilisiert diese Initiative nicht nur “natürliche Freunde” Israels, sondern auch normale Kirchgänger, denen die neuen Bedrohungen gegenüber Israel und dem jüdischen Volk noch nicht bewusst sind.
Als die Initiative im Dezember 2006 gestartet wurde, ist gerade in Teheran eine Konferenz organisiert worden, “um wissenschaftlich darüber zu diskutieren, ob der Holocaust wirklich stattgefunden hat”.
Diese Konferenz führte zu einem Aufschrei im Westen, und die EU hat die vom Iran geförderte Veranstaltung wegen ihrer Scheinheiligkeit öffentlich verurteilt. Die Europäische Kommission brachte bereits ihre Unterstützung für die christliche Initiative zum Ausdruck, und bei der von der Europäischen Koalition für Israel (ECI) organisierten Gedenkveranstaltung in Brüssel am 29. Januar wird der Vizepräsident des Europäischen Parlamentes, Dr. Ingo Friedrich, sprechen.
In einer ähnlichen Gedenkveranstaltung in Berlin zur Reichspogromnacht am 9. November 2006 (im Rahmen des Gemeinde-Israel-Kongresses) sagte Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert: “Es (gemeint ist der Holocaust) ist geschehen und kann wieder geschehen.” Dies besagt, dass keine Generation immun ist gegen den tödlichen Virus des Antisemitismus.
Eines der Ziele der Initiative ist es, der Holocaust-Leugnung entgegenzutreten und die Menschen daran zu erinnern, dass der Holocaust eine historische Realität ist, die nicht geleugnet werden kann und die sich wiederholen könnte, falls wir nicht aus der Geschichte lernen und rechtzeitig aktiv werden. Die Organisatoren erwarten, dass bereits in diesem ersten Jahr Hunderte von Kirchen und Gemeinden teilnehmen, hoffen aber, dass es in den kommenden Jahren Tausende sein werden.
“Sowohl der moderne Staat Israel als auch das ‘neue Europa’ wurden aus der Asche des Holocaust geboren, und ihre Zukunft ist zunehmend miteinander verbunden”, sagt der Vorsitzende der Initiative, Willem Glashouwer aus den Niederlanden. “Es gibt nichts, was Christen und andere Bürger in Europa mehr vereinigen könnte als sich zum Versprechen zu verpflichten, ‘niemals wieder’ das jüdische Volk fallen zu lassen und ‘niemals wieder’ einen weiteren Völkermord in Europa zuzulassen”, so Glashouwer.
Kirchen und Gemeinden, die an der Initiative teilnehmen möchten, können sich noch eintragen auf der lnternetseite http://www.learnfromhistory.eu
Ich verstehe nicht, warum der sogenannte „Holocaust-Gedenktag“ jetzt auf einmal einen christlichen Anstrich braucht. Dieser radikal anmutende Richtungswechsel im Verhältnis Christentum zu Judentum, im Angesicht der jahrtausend lang gährenden Schande hat m. E. schon etwas zwanghaftes. Jetzt könnte man sagen „Warum es jetzt nicht besser machen“? Weil das Pendel anscheinend nur zwischen Antisemitismus und philosemitischem Gutmenschentum schlägt. Mit oder ohne christlicher Fassade ist mir das ganze zuwider.
Gruß
rUle
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AhuvaISrael